Das vegane Zero Waste Restaurant – müllfrei schlemmen im FREA
Lebensmittelverschwendung ist ein großes und enormes Problem in unserem Zeitalter. Einer Schätzung nach haben Restaurants in Deutschland im Jahr 2015 rund 1,7 Millionen Tonnen Lebensmittel in den Müll geworfen. Allein das ist schon eine unvorstellbar große Menge, die so viele Menschen ernähren könnte.
Als erstes Zero Waste Restaurant in Deutschland hat nun das FREA im Herzen von Berlin eröffnet. Sie wollen zeigen, dass es auch anders geht und wie sie das machen, erfährst du in diesem Artikel.
Wie ist das Restaurant eingerichtet?
Auch die Einrichtung des FREA soll natürlich zum Zero Waste Konzept passen. Aus diesem Grund wurden die Möbel fast ausschließlich von Privatleuten auf eBay Kleinanzeigen gekauft. Die Lampen über der Bar bestehen aus Myzelien, also den Wurzeln von Pilzen.
Auch Tische und co sind nicht neu sondern upgecycelt. Dafür wurden alte Eichenbalken zurecht gesägt. Das massive Holz wird also sicher eine lange Zeit in dem Restaurant überstehen.
Wenn während dem Aus- und Umbau doch mal Plastikmüll angefallen ist, wurde er aufbewahrt. Als alles erledigt war, wurde dieser Abfall zu einem 15 kg schweren Stück Kunst eingeschmolzen, das jetzt die Wand des Restaurants ziert.
Wie wird gekocht?
Alle Speisen, die in im FREA Zero Waste Restaurant angeboten werden sind vegan und werden selbst hergestellt. Das heißt, Gemüsefond und Haselnussmilch wird selber gemacht und sogar die Schalen werden für Soßen verwendet oder eingekocht.
Das Obst und Gemüse, das dafür gebraucht wird, kommt von Bio-Bauern aus der Umgebung und wird in wiederverwendbaren Behältern geliefert. Auch die restlichen Lebensmittel sind unverpackt.
Da diese Art der Herstellung einen enorm großen Aufwand bedeutet, ist die Speisekarte im FREA recht übersichtlich. Im Moment gibt es dort zwei bis drei wechselnde Hauptgerichte und einige Nachspeisen.
Was passiert mit Speiseresten?
Wenn mal jemand nicht aufisst, ist jeder Gast herzlich dazu eingeladen seine Speisereste im eigenen Behälter mitzunehmen. Für den Fall, dass der eigene Behälter vergessen wurde oder einfach gerade keiner zur Hand ist, gibt es im FREA auch immer einen Vorrat an Einweckgläsern. Die sollten natürlich auch gerne wieder zurückgebracht werden.
Für Speisereste, die im Restaurant bleiben oder für die Dinge, die in der Produktion nicht weiterverwendet werden können, gibt es eine ganz spezielle Mitarbeiterin. Ihr Name ist Gersi und sie ist eine Kompostiermaschine.
Diese Maschine verwandelt täglich innerhalb von 24 Stunden die rund 25 kg Reste in Bodenersatzstoff, der wieder an die Bauern geht und als Dünger verwendet wird.
Ist das Restaurant wirklich Zero Waste?
Die Antwort auf diese Frage ist zu 97%, ja. Obwohl in dem Zero Waste Restaurant sehr viel Mühe betrieben wird, geht es jedoch noch nicht 100 % ohne Müll. Reis oder Mehl wird zum Beispiel in der Papierpackung gekauft und von den Getränken bleiben die Glasflaschen übrig. Persönlich finden wir es eine sehr gute Bilanz und absolut klasse.
Fazit
Das erste vegane, Zero Waste Restaurant, in der Mitte von Berlin ist ein wunderbares Beispiel dafür, was möglich ist und auf wie viel Abfall und Lebensmittelreste verzichtet werden kann.
Wir hoffen, dass sich viele Menschen finden werden, die sich an dem Konzept des FREA ein Beispiel nehmen und dadurch auch in Deutschland weniger Abfall produziert wird.
Mach dich nicht verrückt wenn du es nicht (sofort) komplett müllfrei schaffst – ganz nach dem Motto „Kleine Schritte sind besser als keine Schritte“ und bereits einzelne Dinge können eine große Wirkung haben.
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